Sie kommen in Pushkar an. Die freundliche Stadt ist um den heiligen Pushkar-See herum gebaut. Laut einer Legende verdankt dieser See sein Bestehen Brahma, der eine Lotusblume fallen ließ, an der Stelle, an der daraufhin eine heilige Quelle entstand. Pushkar ist reich an zahlreichen Tempeln, wobei der Brahma-Tempel der wichtigste ist. Weltweit gibt es nur wenige Tempel, die diesem Gott gewidmet sind.
Die Ufer des Pushkar-Sees werden vollständig von nicht weniger als 52 Ghats eingenommen. Es ist verboten, diese Treppen, an denen täglich religiöse Rituale stattfinden, mit Schuhwerk zu betreten. In den frühen Morgenstunden ist es an den Ghats am geschäftigsten, wenn sich die vielen Pilger im heiligen Wasser baden. Touristen sind dabei nicht immer willkommen. Ihre Anwesenheit ist nur gestattet, wenn Sie die rituellen Handlungen mit dem nötigen Respekt entgegennehmen. Die Gau Ghat (die Haupt-Ghat) ist die wichtigste Ghat: Von diesem Ort aus wurde unter anderem die Asche von Mahatma Gandhi über den See verstreut. Die Brahma Ghat verdankt ihren Namen der Überlieferung, dass Brahma selbst hier seine religiösen Rituale vollzogen haben soll. An der Varah Ghat soll Vishnu in der Gestalt eines wilden Schweins (Vahara), einer seiner neun Inkarnationen, erschienen sein.
Aufgrund des heiligen Status darf in Pushkar kein Fleisch und kein Alkohol konsumiert werden. Auch ist es offiziell nicht gestattet, motorisierte Fahrzeuge in die Stadt zu bringen, und es gelten strengere Kleidervorschriften als in anderen Orten. Mit dem Anstieg der Touristen ist man in dieser Hinsicht jedoch inzwischen etwas toleranter geworden.
Es ist ein kleiner Ort, und alles ist gut zu Fuß erreichbar. Ein Spaziergang durch die lebhaften Gassen des Zentrums und entlang des Sees bietet zweifellos zahlreiche schöne Motive und Begegnungen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Sie bei den Ghats von Priestern angesprochen werden, die Ihnen Blütenblätter anbieten, um sie im See zu opfern. Dies kann sicherlich eine interessante Erfahrung bieten, aber seien Sie sich bewusst, dass Sie in jedem Fall um eine freiwillige Spende gebeten werden. Und der Betrag, den der jeweilige Priester im Sinn hat, ist oft erheblich höher, als Sie selbst gedacht haben.