Es ist eine knappe Stunde Fahrt vom Zentrum Yangons zu einem der Vororte, wo wir uns mit Chinchin verabredet haben. Sie wartet bereits mit einem strahlenden, schelmischen Lächeln an der Tankstelle auf uns. Sie freut sich auf heute und kann es kaum erwarten, loszulegen.
Chinchin führt uns heute in die burmesische Küche ein. Doch bevor wir gemeinsam in die Küche gehen, lernen wir die Marktfrauen in diesem Viertel kennen, die über ihre prächtigen Stapel frischer Gemüse, Kräuter und Fische wachen. Der Markt wird fröhlich als „wet market“ von Chinchin bezeichnet, jedoch sehe ich nirgendwo ein Tröpfchen Wasser. Chinchin findet den Spitznamen normal. Wenn es hier regnet, steht alles unter Wasser, als ob das nicht nass sei, erklärt sie mit ruhiger Stimme. Fall erledigt.
Auf dem Markt komme ich wirklich mit meinen Augen nicht nach. Frische grüne Kräuter, darunter unbekannte Koriandersorten und duftendes Basilikum, liegen ordentlich gestapelt neben den gelben Pyramiden reifer Papayas, rosa Drachenfrüchte, grünen Mangos und Bergen von grünem Spinat. Trauben von Bananen stehen auf ihrem dicken Stamm auf dem Boden. Darunter hängen kleine und große Bananen in verschiedenen Farben. Glänzende Fische in flachen, geflochtenen Körben warten auf einen Käufer. Und all diese Leckereien werden umrahmt von gutgelaunten Frauen mit einem offenen, fröhlichen Blick, die uns mit Eleganz ihre Waren anzubieten versuchen. Was für ein Fest!