Im Herzen Georgiens, am Rande der Stadt Borjomi, liegt ein wunderschöner Nationalpark, der darauf wartet, entdeckt zu werden... Sarah reiste im April/Mai 2024 nach Georgien und besuchte hier den Borjomi-Kharagauli-Nationalpark. Reisen Sie mit ihr und entdecken Sie, welche Wanderung sie hier empfiehlt!
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Weitere Fotos von Georgien (unter anderem vom Borjomi-Kharagauli-Nationalpark) finden Sie hier.
Borjomi ist seit jeher ein Ort, an dem der russische Adel gerne zur Kur verweilte. Das Dorf ist bekannt für sein salziges Mineralwasser, das aus alten vulkanischen Schwefelquellen gewonnen wird. Dank dieses heilenden Wassers wurde Borjomi zu einem der beliebtesten Kurorte Georgiens ernannt. Der Charme der Stadt, in der noch einige alte russische Villen und Thermalbäder zu bewundern sind, wird durch die atemberaubende Natur in der Umgebung weiter verstärkt. Denken Sie an Bakuriani, wo im Winter hervorragend Ski gefahren werden kann, und den Borjomi-Kharagauli-Nationalpark, in dem Sie das ganze Jahr über wunderbar wandern können.
Der Borjomi-Kharagauli-Nationalpark ist einer der größten geschützten Naturparks Georgiens. Hier finden Sie mehr als 12.000 Pflanzenarten (von denen viele endemisch sind) und eine Vielzahl von Wildtieren. Denken Sie an Wölfe, Luchse, Rehe, Wildschweine, Bären und verschiedene Vogelarten, auch wenn größere Tiere recht selten gesichtet werden. Trotz dieser Vielfalt wird der Park von Reisenden oft übersehen. Schade, denn er bietet endlose Wandermöglichkeiten für jedes Wanderlevel!
Da Sie für einen Besuch des Borjomi-Kharagauli-Nationalparks nicht auf Bergpässe angewiesen sind (die oft von Oktober bis Ende April geschlossen sind), ist der Park nahezu das ganze Jahr über gut zu besuchen. Sogar im Winter, wo für einige Snow-Trails präpariert sind!
Der Borjomi-Kharagauli-Nationalpark ist äußerst weitläufig: Er erstreckt sich über mehr als 85.000 Hektar und einen großen Teil des Kleinen Kaukasus. Der Park umgibt mehrere Dörfer in der Umgebung von Borjomi, jedoch ist Borjomi die beste Ausgangsbasis, um einen Tag (oder mehrere) im Park zu verbringen. Es ist wichtig, aufmerksam zu sein: Es gibt nämlich zwei Startpunkte für die Wanderungen, die je nach Art der Wanderung variieren können.
Insgesamt sind 11 Wanderwege ausgewiesen, die in Länge und Dauer variieren. Einige Wanderungen sind als Rundwege angelegt, während andere nur von A nach B führen. Im Park sind verschiedene Berghütten eingerichtet, in denen Sie übernachten können, wenn Sie sich entscheiden, mehrere Tage zu wandern. Es gibt jedoch auch einige gute Tagesausflüge, sodass Sie am Ende des Tages wieder in Borjomi sind. Alle Wanderungen sind sehr gut ausgeschildert: Bei einiger Aufmerksamkeit ist es nahezu unmöglich, sich zu verirren.
Ich selbst habe einen der im Park ausgewiesenen Tagesausflüge gemacht, der im Dorf Likani beginnt.
Ich liebe das Wandern sehr; so sehr, dass ich diesen Sommer den Vierdaagse von Nijmegen wandern werde. Eine gewisse Vorbereitung dafür ist natürlich erforderlich, und meine Reise durch Georgien stand (neben leckerem Essen & guten Weinen...) ganz im Zeichen des Wanderns. Ich wandere generell gerne auf Reisen: ich finde es wunderbar, nach all dem Trubel und der Hektik der größeren Städte, hinauszugehen und in die wunderschöne Natur einzutauchen. Es gibt mir Ruhe und neue Energie. Wenn man dazu die atemberaubenden und abwechslungsreichen Ausblicke und neue Abenteuer addiert, ist mein Urlaub perfekt.
Für Reisende, die - genau wie ich - gerne wandern und dabei eine gewisse Herausforderung suchen, empfehle ich, ins Dorf Likani zu fahren (oder zu wandern). Dieses Dorf liegt etwa 5 km von Borjomi entfernt und ist der ideale Ausgangspunkt für eine längere Wanderung.
Ich selbst hatte einen ganzen Tag in Borjomi zur Verfügung und entschloss mich, eine schöne Wanderung von etwa 5 Stunden zu machen. Nach einigem Recherchearbeit entschied ich mich für den Likani Valley Trail. Dies ist eine spannende, sehr zugängliche, aber auch herausfordernde Wanderung von 9 km. Jetzt hören Sie vielleicht: 9 km? Das ist doch nichts? Aber unterschätzen Sie das nicht: da Sie sich hier im Kleinen Kaukasus befinden, geht es erheblich bergauf. Etwas, was man garantiert nicht unterschätzen sollte (und wo ich selbst auch schon einen Fehler gemacht habe..)! Wo 9 km im flachen Deutschland nur etwa zwei Stunden Wanderung sind, benötigt man hier in Georgien mindestens 4,5 Stunden dafür.
Früh am Morgen – es waren 35 Grad zu Beginn des Mais, als ich dort war – begann ich die Wanderung über den Valley Trail. Ich entschied mich, die Route gegen den Uhrzeigersinn zu gehen, da ich gelesen hatte, dass dies die Abstieg weniger herausfordernd machen würde. Es war ein wenig Mühe, den Startpunkt der Wanderung zu finden. Dieser begann auf einer improvisierten Brücke aus Ästen. Gefunden! Eingebettet zwischen einigen Wiesen, auf denen ich ein paar grasen Kühe passieren musste, fand ich mich plötzlich im Wald wieder. Kaum von der Hauptstraße abgebogen, begann der Aufstieg fast sofort. Es war ein steiler Anstieg, der Sie in etwa 40 Minuten auf den Gipfel auf 1.445 Metern bringt. Was die Wanderung besonders anspruchsvoll macht, ist, dass es nahezu keine ebenen Abschnitte gibt, um sich auszuruhen. Glücklicherweise war der Wanderweg komplett von Bäumen umgeben, sodass man herrlich im Schatten laufen kann. Nach ein paar benötigten Pausen erreichte ich nach ungefähr einer Stunde Wanderung den Gipfel. WAUW! Was für eine Naturschönheit! Soweit ich sehen kann, erkenne ich die zerklüfteten Berge des Kleinen Kaukasus, und in der Ferne sind die letzten Gipfel noch mit einer Schicht Schnee bedeckt. Durch diese pure Schönheit der unberührten Natur und der rauen Bergspitzen habe ich all die Anstrengungen und das gelegentliche Murren bereits schnell vergessen.
Ich beschloss, es etwas ruhiger angehen zu lassen, und genoss ein selbst zubereitetes & mitgebrachtes Mittagessen auf einer wunderschönen Wiese, wo die ersten Bergblumen in voller Blüte stehen. Wie schön, friedlich und unberührt es hier ist. Und habe ich ernsthaft noch keinen einzigen Wanderer begegnet? Nachdem ich wieder aufgeladen war, begann ich mit dem Abstieg. Da ich mich für die Route gegen den Uhrzeigersinn entschieden hatte, war der Abstieg glücklicherweise deutlich weniger intensiv, als wenn ich die 'normale' Route gewählt hätte. Absteigen empfinde ich nämlich vielleicht als noch intensiver (insbesondere für die Knie) als Aufsteigen – und wenn man sich für die 'normale' Route entscheidet, ist der Anstieg möglicherweise weniger anstrengend, aber man muss das letzte Stück deutlich (steil) absteigen, und Wanderstöcke sind da keine überflüssige Luxus. Allmählich zigzacke ich nach unten, wo es angenehm kühl ist und die Wälder immer dichter werden. Der Weg nach unten ist gut angelegt und ausgeschildert. Ehe ich mich versehe, bin ich wieder unten. Ich folge dem Likani-Ström, wo ich meine Wasserflasche mit frischem Bergwasser fülle (darum ist Borjomi schließlich bekannt) und bin nach etwa 4,5 Stunden Wandern wieder zurück in Likani, um dann noch eine kleine Stunde zurück nach Borjomi zu laufen. Hier lasse ich mich auf einer Terrasse nieder, um einen schönen Tag zu genießen und ein wohlverdientes und vor allem erfrischendes Glas georgische Dragonlimonade zu genießen!
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Dimsummer Sarah in Georgien - Mai 2024.
N.B: Weitere Informationen über alle anderen Wanderungen, spezifische Wanderwege und GPS-Routen erhalten Sie von uns nach der Buchung Ihrer Reise durch Georgien.
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