Ich dachte eigentlich, dass man anständige Safaris nur in Afrika machen kann.
Damit meine ich: dort, wo man wilde Tiere wirklich aus einem offenen Jeep beobachten kann, in dem man steht und wo das Haar im Wind flattert, während der Jeep über einen roten Erdpfad holpert. Ich dachte nicht, dass das in Asien möglich ist. Das kommt daher, dass mein Partner einmal auf Safari in Indien war. Nach vier Stunden Fahren hatten sie zwei Fußabdrücke eines vermeintlichen Tigers gesehen. Und darüber mussten sie sehr glücklich sein. Ansonsten hatten sie kein Tier gesehen. Sogar keinen Vogel. Und insgeheim verdächtigte er die Guides, jemanden losgeschickt zu haben, um mit einem Stock, an dessen Ende eine Plastik-Tigerklaue befestigt war, ein paar Abdrücke zu machen, um die westlichen Touristen zufrieden zu stellen. Natürlich ist das nicht wahr. So denken indische Guides nicht. Ich habe also geschworen, niemals auf Safari zu gehen. Zumal ich es auch eine zweifelhafte Aktivität finde. Ein bisschen mit zahlreichen Jeeps wilde Tiere in ihrem Lebensraum jagen! Lasst sie in Ruhe!
Aber ich habe meine Meinung geändert.
Durch diese Elefanten-Safari, die ich mit meinen beiden Kindern in Minneriya (Habarana) gemacht habe. Ich bin mit wenig Hoffnung dorthin gefahren. Ich hatte die Plastik-Tigerklaue ständig vor meinen Augen tanzen sehen. Aber der Jeep war schon mal in Ordnung. Es ist ein echter Jeep mit offenem Dach! Meine Kinder jubelten schon darin. Und da gingen wir. Über, ja, einen unbefestigten Weg aus roter Erde, holpernd und klappernd. Die Staubwolken wirbelten hinter uns auf und unsere Haare flatterten im Wind. Nach über einer halben Stunde Fahrt begann ich heimlich zu denken, ich konnte nicht anders; siehst du, nichts zu sehen. Aber dann trat unser Fahrer, der kaum vierzehn Jahre alt war, plötzlich fest auf die Bremse. Er zeigte mit flatternden Fingern auf die Büsche. „Schau!“. Und ich schaute. Und was wir sahen, waren zwei riesige Elefanten mit ihrem Kalb. Sie zogen mit ihren Rüsseln an einem Ast, während das Baby zuschaute. So herzerwärmend. Und so nah!
Insgesamt haben wir buchstäblich über 80 Elefanten gezählt, die zu diesen großen Wasserstellen kamen, um zu trinken. Wegen der Dürre kamen sie in großer Zahl und von weit her, um hier zu trinken. Ein beeindruckender Anblick! Und mit ihnen hunderte wunderschöne Vögel. Schwarzhalshühner, Reiher, Sekretärsvögel und viele, viele leuchtend blaue Eisvögel. Seit dieser Safari schaue ich zu Hause wieder jede Naturdokumentation mit Aufmerksamkeit und Liebe.
Und ich freue mich schon auf ein weiteres solches wunderbares Abenteuer!