Shatili und Mutso

Sie reisen über eine wunderschöne Bergstraße nach Shatili, verborgen in der Grenzregion zwischen Georgien und Tschetschenien. Der erste Teil der Strecke folgt derselben Route wie nach dem weitaus bekannteren Kazbegi, doch dort, wo der Georgian Military Highway beginnt, biegen Sie ab und fahren weiter durch ein kaum besuchtes Gebiet. Die Straße führt immer höher hinauf, bis Sie einen Bergpass mit einer atemberaubenden Aussicht erreichen. Nach der Abfahrt ins Tal sehen Sie schon bald die ersten Wachtürme, für die auch Khevsureti bekannt ist. Nicht viel später erreichen Sie Shatili, eines der schönsten Bergdörfer Georgiens. Das Dorf ist fast verlassen, die meisten Familien sind in die Stadt gezogen. Sie übernachten hier in einem alten Wachturm – ein Erlebnis für sich. Den Rest des Nachmittags können Sie das Dorf und die Umgebung erkunden.

Heute können Sie entlang der Grenze zu Tschetschenien zum vielleicht noch abgelegeneren Dorf Mutso fahren. Hinter diesem Dorf endet die Straße; nur Wanderer können weitergehen (etwa drei Tage zu Fuß bis nach Tusheti). Kurz hinter Shatili sollten Sie unbedingt einen Halt bei den Gräbern von Anatori einlegen. In steinernen Hütten, mit Blick über die Schlucht, befindet sich ein Friedhof, in dem die Skelette offen in den steinernen Räumen liegen. Der Überlieferung nach brach hier einst eine Pestepidemie aus, und die Kranken legten sich in dieser Nekropole nieder, um auf ihren Tod zu warten – in der Hoffnung, den Rest der Dorfbewohner nicht anzustecken. Von hier aus ist es knapp eine Stunde Fahrt bis nach Mutso, einem befestigten Dorf aus dem Mittelalter in spektakulärer Lage. Der Aufstieg zu den rund 30 Steinhäusern ist anstrengend, aber die Aussicht belohnt jede Mühe. Wanderfreunde können nach Shatili zurücklaufen, selbstverständlich können Sie aber auch wieder mit dem Auto zurückkehren.

Sie verlassen Shatili und können entweder nach Tbilisi zurückkehren oder Ihren Weg nach Kazbegi, woanders im Kaukasus, fortsetzen.