Zuzu lebt mit ihrer Schwester, ihrem Bruder und ihren Eltern in einem schönen, auf Stelzen stehenden Holzhaus mitten im Städtchen Nyaung Shwe. Auf dem Grundstück hat sie eine kleine Kochschule eingerichtet. Mit Liebe und einem Auge fürs Detail hat sie es äußerst schön und funktional gestaltet, ohne überflüssigen Luxus. Blumentöpfe mit fröhlichen kleinen Orchideen hängen an den Holzträgern, auf denen das Dach ruht. Sie machen die Atmosphäre zusätzlich gemütlich und exotisch. Die Freiluft-Kochschule fühlt sich sofort ein wenig wie zu Hause an.
Gemeinsam mit Kelly, meinem Guide, und unserem Fahrer krempeln wir die Ärmel hoch und legen los. Wir folgen den Anweisungen von Zuzu und ihrer Schwester genau und schon bald plaudern wir munter drauf los. Wir lachen herzhaft über die Kindheitserinnerungen an Dinge, die wir als unangenehm empfanden (ich Spinat, Kelly das Saure der Tamarinde und Zuzu Hühnerfleisch). Wir zerstampfen Erdnüsse für den Salat, schneiden Koriander in Stücke und hacken die Gourd in kleine Stücke. Für Kelly und unseren Fahrer ist es das erste Mal, dass sie dies mit einem Ausländer machen, und sie strahlen vor Freude. Wir bringen sogar unseren Fahrer dazu, die Stücke Gourd, die wir zuerst in einen Teig aus Reismehl tauchen, in der Wok zu frittieren. Er steht etwas unsicher mit einer riesigen Holzstricknadel da, die er benutzt, um die Stücke im Öl zu wenden. Er kocht nie, wie sich herausstellt, aber zu seiner eigenen Überraschung findet er es sehr lustig.
Nach etwa einer Stunde Hacken, Schneiden, Zerkleinern und Mischen stehen zwei wunderbare Gerichte auf dem schönen Holztisch: Gourd Tempura mit Tamarinden-Dip und kalte Shan-Nudelsalat mit Erdnusstopping.
Neben der Tatsache, dass ich jetzt weiß, wie man es zubereitet, bin ich vor allem Zuzu, ihrer Schwester und Kelly für ihre persönlichen Geschichten dankbar. In diesen zwei Stunden haben wir uns so viel erzählt! Über das, was wir früher gegessen haben und was wir jetzt essen. Was uns schmeckt und was nicht. Mit wem wir essen und wann. Wer unsere Brüder, Schwestern, Väter, Mütter sind und was sie uns über Essen beigebracht haben. Und das Schönste ist vielleicht, dass wir mit unserem Koch-Abenteuer unseren eigenen Fahrer zum Kochen gebracht haben! Vielen Dank, liebe Zuzu! Bis bald!
Diese „Treffen Sie einen Einheimischen“-Aktivität mit Zuzu können Sie buchen über susanne@dim-sum.nl oder joeri@dim-sum.nl
Christel van Bree - März 2016