Einmal zurück im Dorf bringt mich jemand aus der Familie mit dem Roller zurück zu dem Fahrer. Man merkt, dass es eine Region ist, in die noch nicht viele Touristen kommen: Überall wird gewunken und gerufen, und jeder ist neugierig und freundlich. Wir werden zu den Ufern des Lak-Sees gebracht, wo wir kurz auf das Boot warten müssen, das uns zu unserer Unterkunft bringen wird. Das Warten ist nicht schlimm: Um uns herum stehen fröhliche Schüler, die Selfies machen, und eine Gruppe Motorradfahrer kommt gerade an. Ich spreche mit einigen dieser coolen vietnamesischen Motorradfahrer, die überrascht sind, dass ich so ‘abseits der ausgetretenen Pfade’ reise, und fragen, was ich hier mache.
Mit einer Bootsfahrt von weniger als einer halben Stunde erreiche ich das permanente Zeltlager. Das Zeltlager liegt auf einer Insel im Lak-See und ist daher nur mit dem Boot zu erreichen. Die safariartigen Zelte sind groß, wunderschön mit Holzmöbeln eingerichtet und verfügen über einen Balkon mit panoramischem Blick auf den See. Die Zelte haben ein eigenes Badezimmer, und warmes Wasser ist ebenfalls vorhanden. Vielleicht ist „campen“ etwas zu primitiv ausgedrückt, denn diese Unterkunft fällt eher in die Kategorie, die heutzutage „Glamping“ genannt wird. Von der Unterkunft aus können verschiedene Aktivitäten unternommen werden: Radfahren, Wandern oder Kajakfahren auf dem See.
Heute Abend genieße ich eine traditionelle Tanz- und Gesangsdarbietung der Mnong, einer anderen ethnischen Gruppe, die in dieser Provinz lebt. Natürlich wird Palmwein getrunken, und die Gäste müssen mittanzen; der Tanz sah natürlich viel einfacher aus, als wir gedacht hatten. Das Abendessen ist köstlich: Verschiedene frisch zubereitete lokale Spezialitäten werden serviert, und nachdem wir gut gegessen haben, schlafen wir wie ein Baby. Am nächsten Morgen ist der Aufenthalt am Lak-See leider schon wieder vorbei. Nach einer Kajakfahrt auf dem See werde ich wieder zum Flughafen zurückgebracht – eine Fahrt, die aufgrund der auf der Straße herumlaufenden Kühe etwas Geduld erfordert, aber wie schön es hier ist!