Die Grenze von Kirgisistan nach China: Torugart oder Irkeshtam

Wenn man einmal durch Zentralasien und Kirgisistan reist, ist es natürlich sehr verlockend, die Reise mit einem Abstecher nach Xinjiang (Ostturkestan) im Westen Chinas zu erweitern, eine Region die kulturell und historisch eng mit dem übrigen Zentralasien verbunden ist. Kashgar, das Tor zu Xinjiang, liegt geografisch deutlich näher an Samarkand als an Peking.

Es gibt zwei Möglichkeiten von Kirgisistan nach Kashgar zu gelangen, die erste führt über den Torugart Pass, die andere über den Irkeshtam Pass.

In ein paar Jahren wird es übrigens eine neue Route geben, die Eisenbahnverbindung zwischen Kashgar und Osh, die derzeit gebaut wird. Dann wird das chinesische Bahnnetz mit dem von Zentralasien verbunden sein und man kann von Kashgar über Osh und Andijon weiter bis nach Samarkand und Buchara reisen und über den Iran sogar bis in die Niederlande.

Es gibt auch einen Grenzübergang von Tadschikistan nach China, den Kulma Pass, dieser ist jedoch nur für den lokalen Verkehr geöffnet und für westliche Touristen nicht zugänglich.

 

Möglich ist dagegen ein Grenzübertritt von Kasachstan nach Xinjiang, bei Khorgos (Nur Zholy). Früher fuhr auch ein Zug von Almaty nach Urumqi, aber diese Verbindung ist leider immer noch nicht wieder aufgenommen worden.

Irkeshtam, der Weg nach China

Von Sary Tash aus kann man über Irkeshtam die Grenze nach China überqueren.

Wir empfehlen eine Übernachtung in Sary Tash, aber wer möchte, kann auch sehr früh von Osh losfahren. Die Strecke nach Sary Tash dauert etwa drei Stunden. Sary Tash liegt im wunderschönen Pamir Alai Tal.

Von Sary Tash aus fährt man gut eine Stunde bis zum ersten kirgisischen Grenzposten.

Dies ist eine landschaftlich großartige Strecke mit atemberaubenden Ausblicken auf das Pamir Gebirge.

Es gibt nicht nur einen einzigen Grenzposten, sondern eine ganze Grenzzone mit mehreren Kontrollpunkten, vor allem auf chinesischer Seite. Im Mai 2025 haben wir die Grenze überquert und die gesamte Prozedur hat sieben Stunden gedauert.

Nach dem ersten kirgisischen Kontrollposten (ein kurzer Passcheck, dann geht es weiter) fährt man weiter und passiert das letzte kirgisische Dorf Nura. Ab hier sieht man eine endlose Schlange von Lastwagen. Diese bringen offenbar billige Produkte aus China und hier sieht man, woher sie kommen. Zum Glück darf man an den Lkw vorbeifahren und eine halbe Stunde später erreicht man den eigentlichen kirgisischen Grenzposten. Dort gibt es eine Kontrolle von Gepäck und Pass und man wird offiziell ausgereist.

Dann beginnt ein etwas undurchsichtiger Abschnitt. Man muss ein Stück Niemandsland überqueren. Unser kirgisischer Fahrer durfte uns ein Stück weit bringen, aber das letzte Stück, etwa 500 Meter, mussten wir zu Fuß gehen. Wenn man alles zu Fuß zurücklegen muss, sind es etwa drei Kilometer. Dabei befindet man sich auf 3000 Metern Höhe.

Von dort geht es weiter mit einem Shuttle Bus, der zehn Yuan kostet, bis zur ersten umfassenden chinesischen Kontrolle. Das ist der chinesische Zoll. Dort wird das Gepäck gründlich durchsucht und der Pass kontrolliert. Man wird ausführlich befragt, aber das Personal ist sehr freundlich. In einem separaten Raum wird man mit Hilfe einer Übersetzungsapp interviewt und anschließend kann man sich in die Reihe für den Einreisestempel einreihen. Wir haben dort etwa anderthalb Stunden verbracht.

Danach muss man mit einem weiteren Shuttle Bus weiter nach Uluqat, auch Wuqia genannt. Diese Strecke ist 140 Kilometer lang, kostet 150 Yuan pro Person und der Bus darf nicht schneller als 60 Kilometer pro Stunde fahren. Wir konnten dieses Stück glücklicherweise mit unserem chinesischen Transfer zurücklegen, was uns erlaubte unterwegs eine Mittagspause einzulegen und unsere erste Mahlzeit in China zu genießen.

In Uluqat werden alle Papiere erneut kontrolliert, danach darf man wieder ein Stück weiterreisen. Doch es folgen noch mehrere Kontrollposten, bevor man die gesamte Grenzzone hinter sich gelassen hat.

Auch das Zeitmanagement sollte gut geplant sein. Die chinesischen Grenzbehörden arbeiten von 10 Uhr bis 20 Uhr, mit einer Mittagspause von 13 bis 16 Uhr. Und das alles nach Pekinger Zeit, die zwei Stunden vor der kirgisischen Zeit liegt. In Kashgar wird übrigens im Alltag meist die kirgisische Zeit verwendet, aber für offizielle Angelegenheiten wie Grenzübertritte und Zugfahrpläne gilt Pekinger Zeit.

 

Der Pass ist am Wochenende geschlossen.

Torugartpas

Der Torugart Pass ist der am häufigsten genutzte Grenzübergang nach China und das Verfahren ist in der Regel deutlich schneller als bei Irkeshtam. Auch dies ist eine landschaftlich beeindruckende Route. Von Bischkek fährt man nach Naryn, übernachtet dort und fährt dann über eine einsame Hochfläche weiter zum Torugart Pass auf 3752 Metern Höhe.

Auch hier handelt es sich eher um eine Grenzzone als um einen einzelnen Übergangspunkt. Nach dem letzten kirgisischen Kontrollposten fährt man etwa fünf Kilometer weiter bis zum höchsten Punkt, wo früher ein bogenartiges Denkmal stand, heute jedoch ein moderneres chinesisches Tor.

Man darf nur weiterfahren, wenn die kirgisischen Behörden die Bestätigung erhalten haben, dass ein chinesisches Fahrzeug mit Guide und den erforderlichen Einreisegenehmigungen auf einen wartet.

Auf chinesischer Seite gibt es drei Kontrollpunkte, eine Passkontrolle, die eigentliche Zollstation (etwa 100 Kilometer weiter) und einen letzten Kontrollposten. Zwischen diesen Stationen kann man mit dem Fahrzeug unseres chinesischen Partners fahren, alternativ gibt es chinesische Shuttle Busse. Auch dieser Grenzübergang nimmt mehrere Stunden in Anspruch, ist aber im Allgemeinen deutlich zügiger als Irkeshtam. Zudem ist man nach der letzten Kontrolle auch deutlich näher an Kashgar.

Auch hier sollte man die Öffnungszeiten beachten. Die chinesischen Grenzbehörden arbeiten zwischen 10 Uhr und 20 Uhr, mit einer Mittagspause von 13 bis 16 Uhr, und das alles nach Pekinger Zeit. Diese liegt zwei Stunden vor der kirgisischen Zeit. In Kashgar wird im Alltag meist nach kirgisischer Zeit gelebt, doch für offizielle Angelegenheiten wie Grenzübergänge und Zugfahrpläne gilt Pekinger Zeit.

 

Der Pass ist am Wochenende geschlossen.

Unsere beliebtesten Kirgisien Rundreisen

Kirgisien Rundreise

Rundreise zu den Höhepunkten Kirgisiens. Lernen Sie die Berglandschaften und Bergseen wie den Son Kul kennen.
  • 14 Tage
  • ab 2295 € pro Person

Entdeckungsreise durch Kirgistan

Vollständige und abwechslungsreiche Rundreise durch Kirgistan entlang schöner Täler, Berge und Seen
  • 20 Tage
  • ab 3450 € pro Person

Usbekistan und Kirgisien Reise

Taschkent - Chiwa - Buchara - Samarkand - Fergana / Osh - Son Kul - Bischkek
  • 22 Tage
  • ab 3395 € pro Person

Alle Reiseziele

Erhalten Sie unseren Newsletter

Ihre E-Mail-Adresse:

Cookies und Datenschutz

Die Website von Dimsum Reisen verwendet Cookies. Diese Cookies unterscheiden wir in die Kategorien funktionale, analytische, Werbe- und Social-Media-Cookies.


Cookie-Richtlinie Dimsum Reisen
Datenschutzrichtlinie

Soziale Medien

Facebook Flickr Twitter Instagram Youtube