Von Sary Tash aus kann man über Irkeshtam die Grenze nach China überqueren.
Wir empfehlen eine Übernachtung in Sary Tash, aber wer möchte, kann auch sehr früh von Osh losfahren. Die Strecke nach Sary Tash dauert etwa drei Stunden. Sary Tash liegt im wunderschönen Pamir Alai Tal.
Von Sary Tash aus fährt man gut eine Stunde bis zum ersten kirgisischen Grenzposten.
Dies ist eine landschaftlich großartige Strecke mit atemberaubenden Ausblicken auf das Pamir Gebirge.
Es gibt nicht nur einen einzigen Grenzposten, sondern eine ganze Grenzzone mit mehreren Kontrollpunkten, vor allem auf chinesischer Seite. Im Mai 2025 haben wir die Grenze überquert und die gesamte Prozedur hat sieben Stunden gedauert.
Nach dem ersten kirgisischen Kontrollposten (ein kurzer Passcheck, dann geht es weiter) fährt man weiter und passiert das letzte kirgisische Dorf Nura. Ab hier sieht man eine endlose Schlange von Lastwagen. Diese bringen offenbar billige Produkte aus China und hier sieht man, woher sie kommen. Zum Glück darf man an den Lkw vorbeifahren und eine halbe Stunde später erreicht man den eigentlichen kirgisischen Grenzposten. Dort gibt es eine Kontrolle von Gepäck und Pass und man wird offiziell ausgereist.
Dann beginnt ein etwas undurchsichtiger Abschnitt. Man muss ein Stück Niemandsland überqueren. Unser kirgisischer Fahrer durfte uns ein Stück weit bringen, aber das letzte Stück, etwa 500 Meter, mussten wir zu Fuß gehen. Wenn man alles zu Fuß zurücklegen muss, sind es etwa drei Kilometer. Dabei befindet man sich auf 3000 Metern Höhe.
Von dort geht es weiter mit einem Shuttle Bus, der zehn Yuan kostet, bis zur ersten umfassenden chinesischen Kontrolle. Das ist der chinesische Zoll. Dort wird das Gepäck gründlich durchsucht und der Pass kontrolliert. Man wird ausführlich befragt, aber das Personal ist sehr freundlich. In einem separaten Raum wird man mit Hilfe einer Übersetzungsapp interviewt und anschließend kann man sich in die Reihe für den Einreisestempel einreihen. Wir haben dort etwa anderthalb Stunden verbracht.
Danach muss man mit einem weiteren Shuttle Bus weiter nach Uluqat, auch Wuqia genannt. Diese Strecke ist 140 Kilometer lang, kostet 150 Yuan pro Person und der Bus darf nicht schneller als 60 Kilometer pro Stunde fahren. Wir konnten dieses Stück glücklicherweise mit unserem chinesischen Transfer zurücklegen, was uns erlaubte unterwegs eine Mittagspause einzulegen und unsere erste Mahlzeit in China zu genießen.
In Uluqat werden alle Papiere erneut kontrolliert, danach darf man wieder ein Stück weiterreisen. Doch es folgen noch mehrere Kontrollposten, bevor man die gesamte Grenzzone hinter sich gelassen hat.
Auch das Zeitmanagement sollte gut geplant sein. Die chinesischen Grenzbehörden arbeiten von 10 Uhr bis 20 Uhr, mit einer Mittagspause von 13 bis 16 Uhr. Und das alles nach Pekinger Zeit, die zwei Stunden vor der kirgisischen Zeit liegt. In Kashgar wird übrigens im Alltag meist die kirgisische Zeit verwendet, aber für offizielle Angelegenheiten wie Grenzübertritte und Zugfahrpläne gilt Pekinger Zeit.
Der Pass ist am Wochenende geschlossen.