Im vergangenen August brach ich nach Montenegro auf, einem für mich noch unbekannten Ziel auf dem Balkan. Das Land bietet kilometerlange Strände mit charmanten Buchten – aber das war nicht der Grund meines Besuchs. Mit einem alten 4x4 Lada Niva reiste ich quer durch das unberührte Landesinnere Montenegros und entdeckte die pure Schönheit der rauen Natur, schroffen Berglandschaften, dramatischen Schluchten und ausgedehnten Täler. Es ist vielleicht eines der vielfältigsten Reiseziele auf dem Balkan, doch von Massentourismus kann hier absolut keine Rede sein!
Die Katuns
Katuns sind typische montenegrinische Almwiesen, auf denen Hirten mit ihren Herden leben und seit Jahrhunderten dieses Leben auf dem Balkan führen. Um dorthin zu gelangen, mussten wir den Cakorpass überwinden, der auf etwa 1900 Metern Höhe liegt. Es war der höchste Pass des ehemaligen Jugoslawien und eine wichtige Hauptstraße, die Kosovo und Montenegro mit dem Mittelmeer verband. In den 70er Jahren fuhren die Zastavas ständig auf dieser Straße, doch heute scheint sie fast vergessen zu sein.
Die serpentinenartigen Straßen sind spektakulär und die Aussichten fenomenal. Auf den Katuns sehen wir Hirten mit ihren Herden, die hier 4-5 Monate im Jahr verweilen. Abends schliefen wir in einem Zelt, das wir auf dem Gelände einer Hirtenfamilie aufgestellt hatten. Wir wurden herzlich von der Gastgeberin Gordana empfangen. Am frühen Morgen wurden wir vom Duft von frisch gebackenem Brot und Kaffee geweckt. Eine bessere Art, um aufzuwachen, gibt es nicht, oder?!
Skadarsee
Der nächste Halt führt zum Skadarsee. Der See liegt buchstäblich an der Grenze zwischen Montenegro und Albanien. Eine Bootsfahrt über die nahrhaften Flüsse, die den See speisen, ist absolut faszinierend. Wir fuhren durch wilde Seerosen, in denen viele verschiedene Vogelarten brüten und nach Nahrung suchen. Es herrscht reges Treiben von Kormoranen, Flussseeschwalben, Eisvögeln, Tauchern, Blässhühnern und anderem Schwimmgeflügel. Und ja, da waren sie. Zwei riesige Dalmatinische Pelikane. Geschützt in ihrer Art. Ein kleiner Traum, hier mit unserem geräuschlosen Boot so nah vorbeizufahren. Und dann auf zum Mountainbike. Von der Südhälfte von Kravari in Richtung Virpazar im Norden. Überwiegend bergab, mit gelegentlichen steilen Anstiegen. Doch machen Sie sich keine Sorgen, denn Sie werden mit paradiesischen Aussichten belohnt!
Bushcraft (Überlebenstechniken)
Auf einer kleinen Insel im Skadarsee gingen wir an einem Nachmittag mit Darko und Kristijan auf Entdeckungstour. Sie brachten mir bei, wie man in der Natur überlebt mit Materialien, die gerade zur Verfügung stehen. Fähigkeiten wie Feuer machen ohne Feuerzeug, Angelausrüstung herstellen, selbst fangen, zubereiten und grillen, Brot backen in einem Erdloch, eine Unterkunft für die Nacht bauen, Pflanzenstängel zu Schnüren knoten, essbare Wurzeln und Früchte suchen und noch vieles mehr sind für sie tägliche Routine. Wir lernten sogar, wie man einen komfortablen Stuhl herstellen kann!
Durmitor Nationalpark
Auch ein Besuch im Durmitor Nationalpark darf auf einer Reise durch Montenegro nicht fehlen. Der Durmitor Nationalpark ist ein beliebtes Ziel in Montenegro. Durmitor ist ebenso magisch, wie es klingt! Das kompakte Massiv wird im Osten und Norden von der beeindruckenden Schlucht des Flusses Tara begrenzt. Auf der westlichen Seite markiert der Fluss Piva die Grenze und im Süden die Schlucht der Komarnica. Dazwischen liegt eine Welt aus wunderschönen Kalksteinspitzen, blumenreichen Hochweiden und traditionellen Hirtendörfern.
Wenn Sie im schönen, schroffen Gebirge von Durmitor (Montenegro) sind, werden Sie von diesen Gipfeln angezogen. Da müssen Sie hin. Und das ist natürlich möglich! Durmitor ist ein Paradies für Wanderer. Zum höchsten Gipfel Bobotov Kuk (2534 m) oder dem Prunas (2152 m) zum Beispiel. Sie sehen spektakulär aus und das sind sie auch. Die Wege dorthin sind schwarz markiert, was bedeutet, dass es ziemlich anstrengend ist, um nach oben zu gelangen und man in der Lage sein muss, auf diesen schmalen, steilen Schotterkanten zu gehen.
Wir wählten die ideale Wanderung aus unserer Sicht, weil sie genau zwischen diesen beiden Gipfeln verläuft, sodass Sie sie in ihrer vollen Pracht bewundern können. Und währenddessen gehen Sie zum azurblauen Veliko Skrcko Meer (wer das beim ersten Versuch korrekt aussprechen kann, bekommt von mir einen Aufkleber), wo Sie auch noch eine schöne Abkühlung nehmen können. Es ist ein roter Wanderweg, nicht zu schwer, nicht zu leicht. Einfach eine schöne Wanderung von 5 Stunden in dieser Berglandschaft. Nichts fühlt sich freier und weiter an als hier, in diesen rauen, baumlosen Bergen, vereinzelt mit einem Schneehaufen. Oder?
Christel in Montenegro - 2021
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