Tipps und Tricks für Zugreisen in Indien

Ich bin kein ausgesprochener Morgenmensch. Als der Wecker um 4.45 Uhr klingelte, war das eine kleine Herausforderung. Zum Glück holte uns der Fahrer am Hotel ab und brachte uns zum Bahnhof. Auf dem Programm stand eine frühe Zugfahrt nach Jodhpur.

Trotz der frühen Uhrzeit war der Bahnhof lebendig und gut besucht. Dank der klaren Beschilderung und der Hilfe unseres Fahrers fanden wir unser Gleis problemlos. Er begleitete uns sogar bis zu unseren Sitzplätzen, was sehr angenehm war.

Im Zug fiel sofort auf, wie bequem die Sitze waren. Sehr vergleichbar mit Zügen in den Niederlanden. Langsam ging die Sonne auf und wir konnten immer mehr von der Landschaft genießen, durch die wir fuhren. Wir unterhielten uns noch ein wenig mit unseren Mitreisenden und ehe ich mich versah, waren wir schon in Jodhpur angekommen.

Unser Fahrer wartete bereits am Bahnsteig auf uns. Das war auch gut so, denn es gab nur eine Treppe, über die alle Fahrgäste mussten. Schön chaotisch – aber auch unterhaltsam, um Leute zu beobachten.

Später in der Woche stand unsere letzte Zugfahrt auf dem Plan. Vor der Abfahrt holten wir noch ein paar Snacks in einer Bäckerei und fuhren dann weiter zum Bahnhof. Im Zug selbst gingen viele Verkäufer mit Essen und Getränken durch die Gänge. Uns wurde jedoch davon abgeraten, dort etwas zu kaufen, da unser Magen nicht daran gewöhnt ist.

Zunächst standen wir auf der falschen Seite des Bahnsteigs. Das sorgte nur für ein bisschen zusätzliche Bewegung und einen kleinen Sprintmoment. Dieser Zug war wieder ganz anders. Wir saßen in einem Schlafabteil mit Etagenbetten. Die Züge in Südindien sind etwas einfacher als die in Rajasthan.

Nach einer langen Fahrt auf schlichten Sitzbänken kamen wir schließlich an. Buch zu Ende gelesen, Serie beendet und wieder um eine Erfahrung reicher. Am Bahnhof wurden wir von einem anderen Fahrer empfangen und schon kurze Zeit später waren wir wieder im Hotel.

1. Frühzeitig buchen
Für lange Strecken wie in Rajasthan gilt: Buchen Sie die Klassen SL oder 2AC so früh wie möglich. Besonders in der Hochsaison (Oktober bis März) ist rechtzeitiges Buchen entscheidend.

2. Die richtige Klasse wählen
Sleeper Class (SL): Günstige Option, aber ohne Klimaanlage. Ideal, um mit Indern ins Gespräch zu kommen und das echte lokale Leben kennenzulernen.
2AC / 3AC: Mit Klimaanlage und Liegen, perfekt für Nachtfahrten und alle, die etwas mehr Komfort suchen.
Chair Car (CC) und 2S (Seating): Diese Klasse hatte ich auf meiner ersten Fahrt – bequem, mit normalen Sitzen.

3. Toilettenerfahrung
Die WCs sind funktional, aber meist nicht besonders sauber. Desinfektionsmittel und eigenes Toilettenpapier sind empfehlenswert.

4. Auf die Gleisinformation achten
Prüfen Sie vor dem Einsteigen unbedingt, von welchem Gleis Ihr Zug abfährt. Aus eigener Erfahrung: Klare Beschilderung und ein hilfsbereiter Fahrer sind Gold wert.

5. Mit Rucksack reisen
Mit einem großen Koffer ist das Reisen im Zug eher umständlich. Ein Rucksack auf dem Rücken spart Zeit und Nerven und lässt sich leichter im Zug verstauen.

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