Reisebericht Indien: Rundreise durch Rajasthan

Ein kurzer Reisebericht von unserer Kollegin Anouk – Winter 2024

Im vergangenen Winter durfte ich zum ersten Mal nach Indien reisen. Eine ganz besondere Reise, bei der ich in drei Wochen so viel wie möglich von diesem faszinierenden Land erleben durfte. Von der chaotischen Metropole Delhi bis zur Tierwelt im Ranthambore-Nationalpark. Natürlich durfte auch ein Besuch des Taj Mahal nicht fehlen.

Neugierig auf die Fotos? Schauen Sie hier.

Ein überwältigender Empfang in Delhi

Unsere Reise beginnt in Delhi, und sofort ist klar: Die nächsten Tage werden turbulent. Übermüdet sorgen wir gleich zu Beginn für ein komisches Missverständnis, als wir unseren Fahrer nicht erkennen. Der erste Stopp ist das Qutb-Minar-Komplex, wo wir unsere Reiseleiterin treffen. Ein typisch indisches Willkommen: Familien bitten uns um gemeinsame Fotos.

Weiter geht es zum Mausoleum von Humayun, auch bekannt als das „ursprüngliche Taj Mahal“.

Wir schlendern über einen Basar, widerstehen hartnäckigen Händlern und kosten würzigen Tee in einem kleinen Gewürzladen. Sofort fühlt sich alles sehr authentisch an.

Am Abend treffen wir einen neuen Guide für eine Streetfood-Tour durch Old Delhi. Doch zuerst besuchen wir die Freitagsmoschee. Der Verkehr rund um diese berühmte Moschee ist, gelinde gesagt, ein Abenteuer. Nach einer holprigen Anfahrt machen wir ein paar Fotos, während unser Guide die Geschichte der Moschee erzählt.

Dann beginnt offiziell unsere Streetfood-Tour. Wir probieren Klassiker wie Chole Bature, Dahi Bhalla, Parathas, das süße Lassi und die berühmten Jalebis. Dank unseres Guides finden wir die besten Stände und bekommen spannende Einblicke ins Alltagsleben in Delhi.

Nächster Halt: Agra und das Taj Mahal

Nach dem Frühstück brechen wir Richtung Agra auf. Zuerst müssen wir uns noch durch Delhis Verkehr kämpfen, doch dann beginnt die Reise zu einem der ikonischsten Orte Indiens.

In Agra angekommen, erwartet uns ein charmantes Hotel umgeben von Kühen und Schulkindern. Unser lokaler Guide führt uns durch das beeindruckende Agra Fort. Für viele Inder scheinen wir die eigentliche Attraktion zu sein: Viele möchten mit uns fotografiert werden. Vom Fort aus erhaschen wir bereits einen ersten Blick auf das Taj Mahal, das wir am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang besuchen.

Am Nachmittag machen wir einen Heritage Walk durch die Marktgassen mit vielen bunten Ständen und kleinen Läden.

 

Am nächsten Tag beginnt der Tag früh. Noch im Dunkeln fahren wir los zur Taj Mahal. Als die Tore öffnen, treten wir ein und stehen staunend vor diesem Weltwunder. Im sanften Licht der Morgensonne, fast ohne andere Besucher, ist der Anblick noch beeindruckender als auf jedem Foto.

Tiger beobachten im Ranthambore-Nationalpark

Weiter geht es zu meinem ganz persönlichen Highlight: dem Ranthambore-Nationalpark. In diesem bekannten Tigerreservat sind die Chancen, einen Tiger zu sehen, sehr hoch. Noch vor Sonnenaufgang holen uns ein Ranger und ein Jeep ab. Gemeinsam mit vier weiteren Reisenden fahren wir zum Parkeingang. Nur 20 % des Parks sind für Besucher geöffnet und in zehn Zonen unterteilt.

Heute sind wir in einer Zone unterwegs, in der kürzlich zwei Tiger und drei Junge gesichtet wurden. Leider bleiben sie uns verborgen, dafür sehen wir etwas noch Selteneres: einen Leoparden und einen Braunbär. 

Pracht in der rosaroten Stadt Jaipur

Die Sonne senkt sich langsam über die Stadtmauern von Jaipur, als wir zu einem besonderen Abend aufbrechen. Ein Abendessen bei einer indischen Familie klingt wunderbar, aber auch ein wenig beunruhigend. Was zieht man an? Muss man auf dem Boden sitzen? Was erwartet uns?

All unsere Sorgen sind unbegründet. Wir werden herzlich in einer prachtvoll dekorierten Haveli empfangen, dem Zuhause einer wohlhabenden Familie, wie sich später herausstellt auch die Familie unseres Guides für den nächsten Tag. Zusammen mit seiner Frau und Schwägerin kochen wir ein authentisches Rajasthani-Menü. Das Essen ist köstlich. Eines der Rezepte landet direkt in meinem Notizen. Aber ich weiß jetzt schon: Zuhause wird es nie so gut schmecken.

Zwischendurch dürfen wir sogar Saris anprobieren, ein kleiner Traum, den wir uns schon die ganze Reise hatten. Die Stimmung ist entspannt und herzlich. Beim Essen sprechen wir über Schule, den Alltag in Jaipur und die Unterschiede zwischen unseren Welten.

Am nächsten Morgen beginnt unsere Stadtführung. Erste Station ist das Hawa Mahal: der berühmte „Palast der Winde“. Nach einem kurzen Fotostopp und etwas Hintergrundwissen geht es weiter zum Amber Fort, das imposant auf einem Hügel außerhalb der Stadt liegt. Man kann mit dem Elefanten hinaufreiten, aber wir nehmen lieber den Wagen. Unser Guide erklärt, dass es ein neues Gesetz gibt, das den Import von Elefanten aus Südindien verbietet. 

Im Fort selbst spüren wir die Geschichte förmlich. Wir lernen, dass es von drei verschiedenen Maharadschas erbaut wurde. Jeder Flügel hat seinen eigenen Stil. Tausende Spiegel funkeln in einem der Säle, und wir erfahren, wie man damals schon mit Wind- und Wassersystemen eine Art natürliche Klimaanlage nutzte.

Danach geht es weiter zum City Palace, wo der Maharadscha noch heute lebt. Politisch hat die Familie keine Macht mehr, gesellschaftlich aber durchaus. Der aktuelle Maharadscha ist erst 26 und laut Gerüchten einer der begehrtesten Junggesellen Indiens. Beim Verlassen des Palastes sehen wir sogar einen kurzen Blick auf die Prinzessin.

Ein letzter Stopp bringt uns zum Observatorium, wo Astrologie nach wie vor eine große Rolle spielt; auch bei der Partnerwahl. In Indien heiratet man nicht aus Liebe, sondern nach Sternzeichen. Die Liebe kommt dann später.

 

Zum Abschluss besuchen wir noch ein lokales Textilunternehmen. Hier arbeiten Handwerker aus umliegenden Dörfern an kunstvollen Teppichen und handgefertigter Kleidung.

Die Seen und Paläste in Udaipur

Unsere Reise durch Nordindien endet stilvoll im bezaubernden Udaipur. Die Stadt ist eine Wohltat: heller, fröhlicher, entspannter. Wir übernachten in einem kleinen, liebevoll gestalteten Boutiquehotel mit Blick über die Stadt. Nach einem köstlichen indischen Frühstück machen wir uns zu Fuß auf den Weg, endlich mal ohne Auto, was für zwei Mädchen mit Reisekrankheit sehr willkommen ist.

Unsere Guide erwartet uns am Eingang des berühmten City Palace. Der Palast wird teils noch von der königlichen Familie bewohnt, ist aber größtenteils Museum und Hotel. Unsere Guide merkt schnell, dass wir keine Daten und Zahlen wollen. Wir tauchen stattdessen ein in die Geschichten der Menschen, die hier einst lebten.

Wir bewundern eine Keramiksammlung. Sogar Delfter Blau ist hier vertreten, sowie bunte Miniaturmalereien und das traumhafte Panorama auf den Pichola-See.

Danach besuchen wir einen Tempel im Herzen der Stadt, gerade findet eine lebendige Zeremonie statt. Es wird gesungen, getanzt und gelacht, die Energie ist ansteckend, und ich merke, wie mein Lächeln gar nicht mehr verschwinden will.

Wir schlendern weiter durch kleine Gassen, vorbei an Geschäften und Garküchen. Wir probieren Snacks und genießen die Ruhe. Endlich keine hupenden Tuk-Tuks. Udaipur wirkt übersichtlich und entspannt. Sogar eine Gewürz- und Gemüsemarkt entdecken wir zufällig auf unserem Weg.

Unsere Guide führt uns zu einem Juwelier. Udaipur ist bekannt für Silberschmuck, Smaragde und Rubine. Die Stücke sind traumhaft, aber fürs Erste bleibt es beim Anschauen; mein Reisebudget ist erschöpft.

Zum Mittagessen wählen wir ein Restaurant direkt am Wasser. Mit Blick auf den See genießen wir unsere neuen Lieblingsgerichte: würziges Biryani und ein samtiges Auberginengericht (Bharti). Anschließend besuchen wir noch ein besonderes Geschäft in einer alten Haveli spezialisiert auf handgefertigte Taschen. An den Wänden hängen Fotos von Prominenten wie Judi Dench und Julia Roberts. Sogar Louis Vuitton und Prada sollen hier schon eingekauft haben.

 

Zum krönenden Abschluss steigen wir am Nachmittag in ein Boot für eine Fahrt über den Pichola-See. Die untergehende Sonne taucht die Landschaft in goldenes Licht. Wir besuchen das Pleasure Palace, spazieren noch etwas herum und beenden den Tag in einem Restaurant mit Blick auf Paläste und Wasser.

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