Unsere Reise führt uns weiter nach Shangri-La – eine Stadt, die bis 2001 noch Zhongdian hieß. Warum die Namensänderung? Bereits beim Ankommen fällt der tibetische Einfluss auf – und auch die Höhe. Auf 3.160 Metern ist es deutlich kühler. Ich bin froh, eine warme Jacke dabeizuhaben.
Wir übernachten in einem wunderschönen Hotel, das von einer tibetischen Familie geführt wird. Es liegt nur fünf Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt. Die Einrichtung ist typisch tibetisch, mit einigen feinen Einflüssen der Naxi-Kultur – zu erkennen an kleinen architektonischen Details. Einfach zauberhaft.
Natürlich steht auch ein Besuch im Ganden-Sumtsenling-Kloster auf dem Plan – auch bekannt als Songzanlin-Kloster oder das „kleine Potala-Palast“. Hier leben rund 1.100 Mönche in etwa 300 Wohnungen.
Wir lernen unglaublich viel über das Kloster und den tibetischen Buddhismus. Wir schlendern an bunten Gebetsfahnen, Wandmalereien und vergoldeten Statuen vorbei. Fotografieren ist verboten – aber die Atmosphäre spricht ohnehin mehr als jedes Bild. Der Duft von Weihrauch, die Gesänge der Mönche und die Stille machen diesen Ort zu einem ganz besonderen Erlebnis. Was für ein spiritueller Moment!
Nach dem Kloster besuchen wir eine tibetische Familie zu einem traditionellen Mittagessen. Ihr Haus wirkt sehr wohlhabend – die Breite der Holzsäulen im Haus gilt als Wohlstandszeichen, und diese sind beachtlich. Es gibt eine wahre Fülle an Speisen, und wir probieren Yakbuttertee. Er schmeckt fettig, aber erstaunlich gut – ich kann mir gut vorstellen, wie man damit kräftig in den Tag startet.