Aschgabat, die Hauptstadt Turkmenistans

Mitten im Herzen Zentralasiens liegt eine Stadt, die so surreal wirkt, dass sie fast wie eine Fata Morgana erscheint: Aschgabat, die Hauptstadt Turkmenistans. Mit ihren blendend weißen Marmorgebäuden, leeren, breiten Boulevards und Weltrekorden, die kaum jemand zu Gesicht bekommt, ist Aschgabat zweifellos eine der faszinierendsten Städte der Welt.

Eine Stadt aus weißem Marmor

Aschgabat steht im Guinness-Buch der Rekorde als die Stadt mit den meisten weißen Marmorgebäuden der Welt. Diese Entscheidung ist kein Zufall. Der frühere Präsident Saparmurat Nijasow – besser bekannt als Turkmenbaschi – wollte Aschgabat in eine Stadt verwandeln, die Größe und Macht ausstrahlt. Wohin man auch blickt, glänzen Regierungsgebäude, Ministerien und Monumente aus strahlend weißem Marmor, oft gekrönt von vergoldeten Kuppeln und Statuen.

Die Seele Aschgabats: Basare und der Tolkucha-Basar

Im Kontrast zur stillen, marmornen Pracht des modernen Aschgabat bilden die Basare das pulsierende Herz des Alltagslebens. Hier erlebt man das turkmenische Volk in all seinen Farben, Düften und Klängen – lebendig, traditionell und überraschend zugänglich.

Der bekannteste und beeindruckendste Markt ist ohne Zweifel der Tolkucha-Basar, heute auch als Altyn Asyr Basar bekannt.

Tolkucha-Basar – Eine Stadt für sich
Etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegen, zählt der Tolkucha-Basar zu den größten überdachten Märkten in Zentralasien. Aus der Vogelperspektive erinnert das Marktgelände an ein riesiges Teppichmuster – kein Zufall, denn Teppiche sind das Symbol turkmenischen Stolzes.

Tolkucha ist weit mehr als nur ein Ort zum Einkaufen. Er ist ein sozialer Treffpunkt, ein kulturelles Zentrum und ein Fenster in das traditionelle Leben. Hier findet man alles:

  • Teppiche: Handgeknüpfte turkmenische Teppiche in unzähligen Variationen, oft aus Wolle oder Seide – ein Statussymbol und Exportschlager.

  • Kleidung: Traditionelle Kleider mit bunter Stickerei, Turbane und sogar goldene Kopfbedeckungen für besondere Anlässe.

  • Kamele und Tiere: In bestimmten Bereichen des Basars werden noch immer Vieh, Kamele und Pferde gehandelt.

  • Gewürze und Lebensmittel: Säcke voll Kreuzkümmel, Kurkuma, Safran, getrockneten Früchten und Nüssen sorgen für ein wahres Fest der Düfte.

  • Schmuck: Massiver Silber- und Goldschmuck mit traditionellen Motiven, häufig von Frauen zu Festen und Hochzeiten getragen.

Ein kultureller Schmelztiegel
Was den Tolkucha-Basar so besonders macht, ist das Zusammenkommen von modernem und traditionellem Turkmenistan. Frauen in farbenfrohen Kleidern telefonieren mit dem Smartphone, junge Händler bewerben ihre Waren über soziale Medien – und all das unter dem Dach eines Marktes, der tief in jahrhundertealten Traditionen verwurzelt ist.

Touristen sind hier selten, aber meist willkommen – besonders, wenn man Interesse an lokalem Handwerk zeigt. Ein einfaches Lächeln oder ein paar Worte auf Türkisch oder Russisch können wahre Wunder wirken.

Tipp:
Wer den Tolkucha-Basar besuchen möchte, sollte früh am Morgen kommen. Dann ist es am belebtesten, am kühlsten (besonders im Sommer) – und die Chancen auf besondere Schnäppchen sind am größten.

Denkmäler und Symbolik

Die Stadt ist voller Symbolik. Das Neutralitätsmonument, ein goldener Turm mit einer Statue von Turkmenbaschi, die einst mit der Sonne drehte, ist ein markantes Beispiel für die Verherrlichung der Führung. Das Unabhängigkeitsmonument, die Arkadag-Denkmäler und sogar ein riesiges Riesenrad (ebenfalls im Guinness-Buch der Rekorde) sind jeweils Teile einer sorgfältig inszenierten nationalen Identität.

Museen in Aschgabat: Glanz, Geschichte und Propaganda

Aschgabat ist nicht nur eine Stadt aus Marmor und Märkten, sondern auch eine Stadt voller Museen. Diese Institutionen sind ein wesentlicher Bestandteil des staatlichen Narrativs und zeigen, wie Turkmenistan sich der Welt – und seinen eigenen Bürgern – präsentieren möchte. Zwischen der staatlichen Verherrlichung finden sich jedoch auch wahre historische Juwelen und kulturelle Schätze.

Nationalmuseum von Turkmenistan
Das größte und wichtigste Museum des Landes ist das Nationalmuseum von Turkmenistan, das sich in einem beeindruckenden weißen Gebäude mit goldenen Kuppeln befindet. Dieses Museum ist in mehrere Abteilungen unterteilt, darunter:

  • Archäologie: Hier finden sich Funde aus der Zeit von Merv und Nisa – zwei der bedeutendsten historischen Städte entlang der Seidenstraße. Denken Sie an Töpferwaren, Statuen und Münzen, die Tausende Jahre alt sind.

  • Ethnografie und Kultur: Trachten, Musikinstrumente, Schmuck, Teppiche und Alltagsgegenstände aus dem Leben der Turkmenen im Laufe der Jahrhunderte.

  • Naturgeschichte: Ein eigener Flügel ist der Flora und Fauna Turkmenistans gewidmet, einschließlich einiger ausgestopfter Wüstentiere.

Beachten Sie: Fotografie ist oft verboten, und meist bekommen Sie einen Führer – ob Sie möchten oder nicht.

Teppichmuseum von Turkmenistan
Turkmenistan ist stolz auf seine Teppichtradition, und nirgends wird das so greifbar wie im Nationalen Teppichmuseum. Hier sehen Sie Hunderte von Teppichen aus allen fünf turkmenischen Stämmen, von jahrhundertealten handgeknüpften Exemplaren bis hin zum größten handgeknüpften Teppich der Welt (noch ein Guinness-Weltrekord).

Dieses Museum ist nicht nur für Textil-Liebhaber interessant. Jeder Teppich erzählt eine Geschichte – über Stämme, Symbolik, Hochzeiten, Kriege und sogar politische Veränderungen.

Museum der Neutralität
Unter dem Turm des Neutralitätsdenkmals befindet sich ein kleines Museum, das Turkmenistans "permanente Neutralität" gewidmet ist – ein diplomatisches Konzept, das von der Regierung stark betont wird. Hier finden sich vor allem Fotos, Geschenke von ausländischen Führern und Ausstellungen über präsidentielle Begegnungen. Faszinierend aus politischer und symbolischer Sicht, aber weniger tiefgründig im kulturellen Bereich.

Andere Museen

 

  • Museum der Schönen Künste: Eine kleine Sammlung klassischer und moderner Malerei aus Turkmenistan und Zentralasien.

  • Museum der Präsidialgeschenke: Allein die absurde Idee macht den Besuch lohnenswert: Ein Museum, das ausschließlich Geschenke zeigt, die dem Präsidenten überreicht wurden, darunter vergoldete Kamele, ikonische Gemälde und Luxusuhren.

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