Aserbaidschan Selfdrive

Bei Ihrer Ankunft am Flughafen von Baku werden Sie von einem Vertreter des lokalen Anbieters empfangen und zu Ihrem gebuchten Hotel gebracht. Baku liegt am Kaspischen Meer und ist ohne Zweifel die kosmopolitischste Stadt des Kaukasus. Dies hängt eng mit der Öl- und Gasförderung im Kaspischen Meer zusammen, auf die Aserbaidschan seinen Wohlstand zurückführt. Abhängig von Ihrer Ankunftszeit können Sie eine erste Erkundung der Stadt unternehmen, bereits eine lokale Mahlzeit genießen oder schlafen gehen, um morgen ausgeruht mit Ihrer Erkundung zu beginnen.

Ein Tag zur freien Verfügung oder buchen Sie einen lokalen Reiseführer für einen Stadtrundgang. Während eines solchen Rundgangs sehen Sie die Altstadt (Icheri Sheher) mit dem Shemakha Tor, dem aus dem 12. Jahrhundert stammenden Maiden Tower und dem Shirvanshah Palast. Das moderne Teppichmuseum (in Form eines aufgerollten Teppichs) ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Bekannt sind die stattlichen Häuser der Ölmagnaten und die Allee der Märtyrer. Von hier aus haben Sie einen herrlichen Blick über die Stadt, die am Kaspischen Meer liegt.

Eine ganz andere Seite von Baku entdecken Sie, wenn Sie nachmittags oder abends entlang der Promenade schlendern. Das bekannteste Wahrzeichen Bakus sind heutzutage die drei hoch aufragenden Wohnhochhäuser, die berühmten Flame Towers. Abends leuchten sie in verschiedenen Farben: den Farben der aserbaidschanischen Flagge oder typisch im „Land des Feuers“ als Flammen.

Heute holen Sie das Auto ab, oder wir können möglicherweise arrangieren, dass das Auto direkt zu Ihrem Hotel geliefert wird. Nach einer gründlichen Kontrolle und Einweisung können Sie selbst losfahren. Sie unternehmen eine ganztägige Fahrt mit dem Auto durch die Umgebung von Baku.

Bei Qubustan, etwa eine Stunde Fahrt von Baku entfernt, können Sie die historischen Petroglyphen besichtigen. Je weiter Sie fahren, desto karger wird die Landschaft. Unterwegs passieren Sie dutzende Öl-Pumpen, ein Hinweis auf den Ölreichtum des Landes. In dieser dürren, wüstenähnlichen Felsenlandschaft finden Sie 12.000 Jahre alte Petroglyphen, die von Jägern und Sammlern geschaffen wurden und das Leben in einer Zeit zeigen, als die Landschaft deutlich grüner war. Sie besuchen auch das modern gestaltete Museum und verweilen kurz bei der östlichsten Inschrift des Römischen Reiches.

Anschließend fahren Sie zur Halbinsel Absheron. Hier befindet sich der zoroastrische Feuertempel Ateshgah, errichtet von Parsen aus Indien. Die Anlage erinnert an die Zeit, als der Zoroastrismus eine der wichtigsten Religionen in der Region war. Die heutige Anlage ist vollständig renoviert, und anstelle einer einzigen Flamme lodern nun mehrere „ewige“ Flammen.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Festungen von Ramana und Mardakan. Sie sind noch nahe bei Baku, sehen aber bereits den Unterschied im Lebensstil. Eine weitere „ewige“ Flamme finden Sie bei Yanar Dag, einem Naturphänomen, bei dem Flammen aus dem Boden aufsteigen. Besuchen Sie dies in der Dämmerung oder am Abend; dann kommen die Flammen am besten zur Geltung.

Heute fahren Sie in die zweitgrößte Stadt Aserbaidschans, Ganja. Sie reisen südwärts, zunächst entlang des Kaspischen Meeres. Bei Gobustan finden Sie Tausende von Felsmalereien aus der Steinzeit mit Jagdszenen, Tieren und Menschen. Aus einer späteren Zeit sind Abbildungen erhalten geblieben, die von den Truppen Alexanders des Großen hinterlassen wurden.

Anschließend reisen Sie ins Landesinnere und erreichen schließlich Ganja über die ehemalige deutsche Kolonie Helenendorf, heute bekannt als Goygol. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ließen sich viele Deutsche in dieser Kaukasusregion nieder. Nach dem Ersten Weltkrieg zogen etwa 200 schwäbische Familien hierher. Helenendorf wurde eine der acht deutschen Siedlungen in Aserbaidschan. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die meisten Deutschen von Stalin nach Sibirien deportiert, womit die deutschen Siedlungen im Kaukasus endeten. 2007 verstarb der letzte deutsche Einwohner von Helenendorf.

Ganja selbst ist der Geburtsort des Nationaldichters Nizami. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem die aus dem 17. Jahrhundert stammende Shah Abbas Moschee, eine orthodoxe Kirche, das Mausoleum von Nizami und das Flaschenhaus, dekoriert mit 50.000 Glasflaschen. Außerdem lohnt sich ein Spaziergang durch die restaurierte Einkaufsstraße Cavadxan. Etwas nördlich der Stadt liegt die Imamzade Moschee, die größte des Landes, ein farbenfrohes Gebäude, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist.

Vom Hotel Ramada Plaza aus können Sie noch einen Spaziergang zum schönen Heydar Alijev Park unternehmen.

Von Ganja aus fahren Sie in wenigen Stunden in die alte Handelsstadt Sheki, eines der Highlights eines Besuchs in Aserbaidschan. Unterwegs machen Sie einen Stopp in Kish, um die schöne und alte albanische Kirche zu besichtigen.

Sheki ist seit Jahrhunderten eine Station entlang dieses Zweigs der Seidenstraße. Sie finden dort einige historische Karawanserais, die an die Zeit erinnern, als Händler hier Halt machten. Außerdem besuchen Sie den alten Sommerpalast der Sheki-Chane mit wunderschönen Fresken und bunten Fenstern.

Sie können auch den lokalen Basar besuchen, die Museen entdecken und in einem der vielen Läden einkaufen. Probieren Sie unbedingt die lokale Spezialität Sheki Halva, ein bittersüßes Dessert, das typisch für die Region ist.

Nächster Halt auf Ihrer Reise durch Aserbaidschan ist Qebele. Es ist kein langer Fahrtag, sodass Sie zunächst noch Gelegenheit haben, Sheki weiter zu erkunden.

Unterwegs nach Qebele genießen Sie die herrlichen Ausblicke auf das Kaukasusgebirge. Einmal in Qebele angekommen, können Sie, falls gewünscht, eine Fahrt mit der Seilbahn zum Tufandag Skizentrum unternehmen. Diese Seilbahn ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet einen einzigartigen Ausblick auf die Umgebung.

Qebele (oder Gabala) ist eine Stadt mit einer reichen Vergangenheit. Sie war eine der wichtigsten Städte im alten Albanien (nicht zu verwechseln mit dem modernen europäischen Albanien). Das alte Albanien war eines der ersten christlichen Länder der Welt.

Nach dem Frühstück kehren Sie nach Baku zurück, doch unterwegs gibt es noch einige interessante Orte zu besuchen.

Unternehmen Sie zum Beispiel einen Ausflug in das malerische Dorf Lahic, wunderschön gelegen in einer spektakulären Schlucht des Kaukasus. Dieses Dorf ist seit Jahrhunderten ein Zentrum aserbaidschanischer Handwerkskunst, insbesondere von Kupferschmieden, die ursprünglich aus Persien hierher kamen. Die Bewohner sprechen noch Tat, einen alten persischen Dialekt. Es ist ein angenehmes Dorf, um darin zu schlendern und die schöne Umgebung zu genießen.

Anschließend kehren Sie zur Hauptstraße zurück. Auf Wunsch können Sie einen Besuch in Shemaki, der alten Hauptstadt des Shirwan-Reiches, einplanen. Hier können Sie unter anderem die Freitagsmoschee und die Sieben Mausoleen von Mazara besichtigen. Shemaki ist zudem ein guter Ort für ein Mittagessen.

Durch eine trockene Landschaft mit hier und da Schlammvulkanen (die jedoch schwer zu finden sind) reisen Sie schließlich zurück nach Baku.

Heute fahren Sie in das Kaukasusgebirge, diesmal in den Nordosten des Landes. Sie fahren in die im 18. Jahrhundert gegründete Stadt Quba, die angenehm in den kühlen Bergen liegt und über den Fluss Qudiyalcay blickt. Es sind etwa drei Stunden Fahrt nach Quba.

Sie können das Dorf Krasnaya Sloboda besuchen. Hier lebt eine lokale jüdische Gemeinschaft, die Teil einer Gemeinschaft von etwa 4.000 sogenannten 'Bergjuden' ist. Dies ist eine vollständig jüdische Siedlung und damit eine der wenigen vollständigen jüdischen Siedlungen außerhalb Israels.

Von Quba aus fahren Sie in etwa ein bis zwei Stunden über eine atemberaubend schöne Route in die Berge des Kaukasus. Unterwegs sind mehrere Fotostopps möglich. Xinaliq ist eines der spektakulärsten Dörfer im Kaukasus. Auch hier hat die lokale Bevölkerung ihre eigene uralte Sprache und Traditionen, wie Sie sie in vielen isolierten Dörfern des Kaukasus finden. Im Dorf selbst können Sie ein wenig umherwandern; Sie sehen, wie die Menschen in den Bergen leben, ganz anders als die Stadtbewohner in Baku.

Wenn Sie noch Zeit haben, können Sie auf dem Rückweg kurz vor Baku die sogenannten „Candy Cane Mountains“ besuchen. Dies ist ein noch recht unbekanntes Gebiet, nicht weit von der Hauptstraße entfernt. Zurück in Baku geben Sie das Auto entweder ab oder vereinbaren, dass es wieder im Hotel abgeholt wird. Genießen Sie anschließend ein gutes Abendessen am letzten Abend in Baku, betrachten Sie erneut die 'Flame Towers' und denken Sie darüber nach, wie abwechslungsreich und schön Aserbaidschan eigentlich ist.

Sie werden rechtzeitig zum Flughafen gebracht für Ihren Rückflug nach Hause.